Aktuelle Studie – Städte mit den zukünftig besten Aussichten

21. März 2016

 

Das Thema Städte, Wohnqualität und vor allem Kauf- und Mietpreise in den Metropolen des Landes wird im Immobiliensektor derzeit heftig diskutiert. Dabei geht es insbesondere um die in den Großstädten zum Teil deutlich angestiegenen Preise, die zum Beispiel in München oder Berlin dazu führen, dass vor allem im Bereich bezahlbarer Immobilien das Angebot immer knapper wird.

Andererseits gibt es unter anderem eine aktuelle Studie, die sich damit beschäftigt hat, in welchen Städten die besten Aussichten für die Zukunft bestehen.

 

Städte mit den besten Zukunftsaussichten: kaum Metropolen an der Spitze

Während die Metropolen, wie Berlin, Hamburg oder München insbesondere bei den in der Vergangenheit angestiegenen Preisen einen Spitzenwert einnehmen, kommt es sicherlich für viele Verbraucher überraschend, dass ganz andere Städte eine führende Rolle haben, wenn es um die zukünftig besten Aussichten geht. Nicht Großstädte, wie Berlin, Hamburg oder Düsseldorf sind hier unter den ersten zehn Städten zu finden, sondern in erster Linie die sogenannten Mittelstädte. So nehmen die folgenden fünf Städte die ersten fünf Plätze ein:

 

  • Darmstadt
  • Erlangen
  • München
  • Jena
  • Heidelberg

 

Auch auf den fünf weiteren Plätzen sind eher mittelgroße Städte zu finden, wie zum Beispiel Heidelberg, Regensburg oder Wolfsburg. Lediglich München auf dem dritten Platz kann als große Metropole einen der vorderen Ränge belegen.

 

Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft

Grundlage für die Untersuchung, die im Auftrag der Wirtschaftswoche sowie von Immobilienscout24 vom Institut der deutschen Wirtschaft durchgeführt wurde, waren 69 kreisfreie Städte in Deutschland. Ein weiteres Kriterium bestand darin, dass es sich um Städte handelte, die mindestens 100.000 Einwohner haben. Untersucht wurden dabei mehr als 100 Indikatoren aus den folgenden Bereichen:

 

  • Wirtschaftsstruktur
  • Lebensqualität
  • Immobiliensektor
  • Arbeitsmarkt

 

Aus diesen und anderen Komponenten wurde ein Niveauindex gebildet, der die absolute Wirtschaftskraft der jeweiligen Stadt vergleicht. Ferner gibt es einen Dynamikindex, der die Veränderung über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg darstellt. Der dritte Index, der ebenfalls analysiert wurde, ist der Zukunftsindex, der das Potenzial für die wirtschaftliche Entwicklung der Städte in der Zukunft bis zum Jahre 2030 darstellt. Während Erlangen beispielsweise die Stadt mit der größten Forschungsstärke ist, belegt der Gesamtsieger Darmstadt sowohl in der Rubrik „Industrie der Zukunft“ als auch bei den „kreativen Dienstleistungen“ einen der ersten drei Plätze.

 

München siegt beim Niveauranking

Neben den Städten, die besonders gut beim Zukunftsranking abschnitten, wurde bei der Untersuchung auch ein sogenanntes Niveauranking erstellt. Dieses bildet in erster Linie die Wirtschaftskraft ab, wie sie bei den untersuchten Städten derzeit vorhanden ist. In dieser Rubrik ist eindeutig zu erkennen, dass vor allem die Städte aus Süddeutschland, demnach aus Bayern und Baden-Württemberg, zu den Siegern gehören. So befinden sich die folgenden Städte unter den Top5 dieser Liste:

 

  • München
  • Ingolstadt
  • Erlangen
  • Stuttgart
  • Frankfurt am Main

 

Insgesamt sind es sieben Städte aus Süddeutschland, die sich in dieser Kategorie unter den Top 10 befinden. Dabei schneidet der Testsieger München insbesondere hinsichtlich der Lebensqualität und der Immobilienmarktentwicklung bestens ab. Schaut man sich einen dritten Index, nämlich das Dynamikranking an, so fällt hier insbesondere auf, dass nach wie vor die sogenannten Autostädte führende Plätze einnehmen. Dazu gehören in erster Linie Ingolstadt und Wolfsburg, was ein Zeichen dafür ist, dass die Automobilwirtschaft nach wie vor die führende Rolle für den Wirtschaftsaufschwung und die Wirtschaftskraft in Deutschland einnimmt.

 

Westen schneidet beim Dynamikranking schlechter ab

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung besteht darin, dass es beim Dynamikranking vor allem mittlere Städte aus dem Süden Deutschlands sind, die den großen Aufstieg schafften. Dazu gehören beispielsweise Pforzheim, Wiesbaden und Heilbronn. Demgegenüber ist die Platzierung diverser Städte insbesondere aus Westdeutschland schlechter geworden. Dies trifft beispielsweise auf Köln, Bonn oder Wuppertal zu. So fiel beispielsweise die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn gleich um 27 Plätze und belegt nun nur den 48. Rang. Eine ganz ähnliche Wirkung gab es in weiteren westdeutschen Städten, sodass das sogenannte Nord-Süd-Gefälle größer geworden ist.

 

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