Die Bedeutung der Zinsen in der expansiven Phase

Geld arbeiten lassen
21. April 2017

Spätestens seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 sind viele Anleger äußerst verunsichert, wie und wo sie ihr Kapital überhaupt noch anlegen sollen. Der Zinssatz befindet sich momentan auf einem absoluten Tiefstand, nachdem er die letzten Jahre beinahe kontinuierlich immer weiter gefallen war. Der niedrige Zinssatz bringt insgesamt positive und negative Folgen mit sich, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll.

Konjunkturzyklus wird in insgesamt vier unterschiedliche Phasen eingeteilt

Die Zinsen – das ist nicht erst seit gestern ein leidvolles Thema, das in Deutschland für erhitzte Gemüter sorgt. Auf dem Girokonto hat es noch nie viele Zinsen gegeben, aber auch das Sparbuch lohnt sich immer weniger als eine Anlageform, die dazu geeignet ist, sein Geld zu vermehren. Um die Bedeutung der Zinsen in der expansiven Phase besser zu verstehen, ist es zunächst einmal hilfreich, sich mit den vier Phasen des Konjunkturzyklus vertraut zu machen, die auch auf rechnungswesen-verstehen.de vorgestellt werden:

PhaseBedeutung
AufschwungExpansive Phase, langsamer Anstieg der Konjunkturkurve
HochkonjunkturExpansionsphase mündet in einen Boom
AbschwungEinleitung der Rezession nach erfolgtem Konjunkturhöhepunkt
KriseErreichung eines Konjunkturtiefs

Die expansive Phase ist gleichzusetzen mit einem Aufschwung, wobei in dieser Zeit die Unternehmen in der Regel eine sich verbessernde Auftragslage verzeichnen können. Dementsprechend werden auch mehr Mitarbeiter eingestellt, um dem wachsenden Produktionsaufkommen Herr werden zu können. In der Phase der Hochkonjunktur hingegen geht die Expansionsphase quasi nahtlos in einen Boom über, sodass alle Kapazitäten in der Volkswirtschaft ausgereizt werden. Hier investieren viele Unternehmen in den Ausbau und nehmen vermehrt Kredite auf, was wiederum zu steigenden Zinsen führt. In der Phase des Abschwungs ist die Konjunktur vorbei und kann in eine Rezession münden. Die Nachfrage geht zurück und die Lagerhallen der Firmen füllen sich wieder. In der Krise ist hingegen ein nicht enden wollendes Konjunkturtief zu verzeichnen.

Zinsen gibt es praktisch bei keiner Anlageform mehr in einem hohen Maße

Geld wird weniger

Unterscheiden muss man in Bezug auf die Zinsen in der expansiven Phase zwischen den Zinsen, die man selbst erhält und denjenigen, die man selbst zahlen muss, wenn man fremdes Geld benötigt. Während auf die zweite Konstellation erst im folgenden Absatz näher eingegangen werden soll, lässt sich in Bezug auf das erste Szenario festhalten, dass kaum eine Anlageform in dieser Zeit eine wirklich gute Rendite verspricht. Da während des Aufschwungs die Löhne steigen und das Volk allgemein mehr Geld verdient, ist gemeinhin auch mehr Geld im Umlauf, welches angelegt wird. Dies führt dazu, dass die Banken mit der Zahlung von Zinsen eher haushalten und gegebenenfalls auf alternative Anlageformen zurückgegriffen werden muss, wobei verbraucherzentrale.de viele nennt:

Drei sehr beliebte Formen der Anlage, die dabei helfen, dem Niedrigzins zu entfliehen, sind das Tagesgeld, die Bundesanleihen und Aktien. Während beim Tagesgeld heutzutage die Zinsen ebenfalls nicht mehr sonderlich lohnenswert sind, sieht dies bei Bundesanleihen auf zehn Jahre gerechnet schon deutlich anders aus. Hier können Zinsen nach Steuern von über ein Prozent abgegriffen werden. Doch noch besser stehen gemeinhin die DAX-Aktien generell da. Hier sollte man jedoch tunlichst wissen, auf was man sich einlässt. Das Risiko des Verlustes ist nämlich bei dem Erwerb von Aktien immer vorhanden.

Aufnahme von Krediten kommt die Phase der niedrigen Zinsen zugute

Beanspruchung fremden Geldes

Wesentlich entspannter sieht die Lage auf dem Kreditmarkt in der expansiven Phase aus. Wer sich zum Beispiel ein Auto oder Haus kaufen will, kann während dieser Zeit günstig einen Kredit aufnehmen. Dabei variieren die Zinsen verschiedener Banken jedoch erheblich voneinander. Ein ausführlicher Vergleich verschiedener Kreditinstitute und deren Konditionen, wie er beispielsweise auf kreditzinsen.net zu finden ist, ist also jedem Kreditnehmer vorab zu empfehlen. Bedenken sollte man jedoch bei der Auswahl seiner persönlichen Bank, dass es nicht nur der Zins ist, der am Ende einen großen Unterschied ausmacht. Von diesem lassen sich allerdings Kreditnehmer nur allzu leicht blenden. Wichtig ist außerdem:

  • Monatliche Rate
  • Laufzeit
  • Service
  • Bearbeitungszeit

Niedrige Zinsen nützen bei einem Kredit nämlich in dem Fall nichts, dass die monatlichen Raten, die vorgesehen sind, vom Kreditnehmer gar nicht aufgebracht werden können. Der Laufzeit kommt in diesem Zusammenhang ebenso eine entscheidende Bedeutung zu und auch der Service des Kreditinstituts sollte keine Wünsche bei Problemen offen lassen. Letztlich ist auch die Bearbeitungszeit von großer Relevanz. Gemeint ist damit die Zeit, die von dem Tag der Antragstellung bis zur Zu- respektive Absage vergeht.

Zu viel Kredit kann mitunter für Kreditnehmer auch zu viel des Guten sein

Infografik über die Vermehrung von Geld

Von größter Bedeutung ist in diesem Kontext auch die Frage, wie viel Kredit man sich eigentlich leisten kann. Selbstverständlich hängt die Beantwortung dieser Frage auch eng mit der Frage zusammen, für welche Anschaffung oder welches Produkt überhaupt der Kredit aufgenommen werden soll respektive wie hoch die Summe ausfällt. Wer bauen möchte und sich hierfür einen Kredit besorgen möchte, sollte circa 30 Prozent an Eigenkapital aufbringen können. Dies ist zumindest eine relativ gängige Empfehlung seriöser Banken, die nicht rein darauf aus sind, unbedingt Kredite verkaufen zu wollen. Der Grund dafür, dass beim Kauf oder Bau eines Hauses ein hoher Prozentsatz empfohlen wird, liegt in mehreren Faktoren begründet:

– Kreditsumme ist sonst für viele viel zu hoch
– Die Dauer der Laufzeit steigert sich dramatisch
– Risiko für Verschuldung und Überschuldung erhöht sich
– Ungewisse Zukunft kann zu Belastungen führen

Zunächst mal beabsichtigt diese Empfehlung, den Kreditnehmer vor unnötig hohen Kreditsummen zu bewahren, die über einen viel längeren Zeitraum beziehungsweise über immer höhere monatliche Raten zurückgezahlt werden müssen. Dabei steigt das Risiko der Ver- und Überschuldung und die Gefahr, künftig etwa arbeitslos zu werden, schwebt zusätzlich über dem Ganzen. Deshalb sollte man stets selbst und ehrlich kalkulieren, wie viel Geld am Ende des Monats nach Abzug aller Ausgaben übrig bleibt und ggf. auch auf Darlehensrechner wie von bhw.de zurückgreifen.

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