Immobilienkredite für Best Ager – worauf kommt es an?

Altersvorsorge
5. Februar 2016

 

Immobilien sind nicht nur für junge Familien begehrt, auch Angehörige der Generation 50Plus wünschen sich mitunter gern ein Eigenheim. Doch wer erst spät in die eigenen vier Wände einziehen will, muss vieles anders machen als jüngere Interessenten. So muss beispielsweise die Baufinanzierung ganz anders gestrickt sein, da die Zeit für die Tilgung des Darlehens anders bemessen ist als bei jungen Familien. Dies betrifft nicht nur den Zeitraum, der für die Tilgung des Darlehens veranschlagt werden sollte, sondern auch etwaige Veränderungen beim Einkommen. So steht je nach Lebensplanung und Altersvorsorgekonzept möglicherweise schon bald der Renteneintritt bevor, der meist mit einem veränderten – in der Regel geringeren – Einkommen einhergeht. Vielfach werden auf absehbare Zeit aber auch größere Beträge frei, etwa über eine Lebensversicherung, die ausgezahlt werden kann.

 

Viele Best Ager sind im Vorteil

Endet Riesterförderung mit Renteneintritt?Wer erst in einer späteren Lebensphase ab 50 Jahren aufwärts eine Immobilie erwirbt, hat möglicherweise bereits viel Kapital angespart und verdient gut. Verdiensteinbußen oder Mehrkosten, wie sie bei jungen Menschen der Familiengründungsphase vorkommen können, sind vielfach kein Thema mehr. Das erleichtert die Basis für eine solide Baufinanzierung. Je später der Einstieg in das Projekt Eigenheim startet, desto wichtiger ist außerdem die möglichst genaue Kenntnis der künftigen Rentenzahlungen. Hier sollte also eine Rentenauskunft eingeholt werden und auch weitere vorhandene Zusatzversicherungen gecheckt werden. Eine vollständige Tilgung eines Immobiliendarlehens bis zur Rente ist zwar kein Muss, es sollte aber bedacht werden, dass das Einkommen sich ab diesem Zeitpunkt meist reduziert.

 

Flexibilität ist wichtig

Aufgrund der absehbaren Veränderungen in puncto Einkommen ist es wichtig, auf eine flexible Tilgung zu achten. Gleichzeitig sollte der budgetbelastende Effekt der kürzeren Laufzeit eines Darlehens nicht unterschätzt werden, der die monatlichen Raten in die Höhe treibt: Wer beispielsweise mit 55 Jahren eine Immobilie kauft, die bis zum Renteneintritt mit 65 Jahren schuldenfrei sein soll, muss bei einem Zinssatz von 1,4 Prozent mit einem Tilgungssatz von neun Prozent rechnen. Bei einer Darlehenssumme von 200.000 Euro entspricht dies einer Monatsrate von 1.783 Euro. Zum Vergleich: Wer sich 20 Jahre Zeit lässt, zahlt monatlich knapp 1.000 Euro bei einer Tilgungsrate von rund vier Prozent.

Ideal ist es, wenn die Tilgungsrate häufiger als ein- oder zweimal angepasst werden kann. Wenn schon klar ist, dass in den kommenden Jahren beispielsweise eine Lebensversicherung fällig wird oder eine Erbschaft absehbar ist, sollte zudem auf Sondertilgungsmöglichkeiten geachtet werden. Üblich sind fünf Prozent, besser sind in diesem Fall zehn Prozent.

Um Planungssicherheit gerade in Anbetracht eines sinkenden Einkommens zu gewährleisten, ist außerdem eine lange Zinsbindung zu empfehlen.

 

Angebote variieren

Anders als bei der Baufinanzierung für eine jüngere Klientel verknüpfen einige Anbieter die Darlehenszusage mit bestimmten Vorgaben: So muss beispielsweise eine feste Mindesttilgung gewährleistet sein oder der Abschluss einer Risikolebensversicherung wird als zusätzliche Sicherheit gefordert. Auch eine Erbfolgeregelung muss in manchen Fällen offengelegt werden, bevor die Bank grünes Licht gibt. Dann unterschreibt der künftige Erbe den Darlehensvertrag in der Regel mit. Vielfach ist auch die Beleihungsgrenze niedriger, so dass ein höheres Eigenkapital vorgehalten werden muss. Es gibt aber auch Anbieter, die keine zusätzlichen Anforderungen an Best Ager stellen.

 

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