Mieten oder Kaufen – Was ist die bessere Wahl?

Immobilienfinanzierung
11. Mai 2017

Laut einer aktuellen Umfrage des Immobilienportals „Immonet“ gibt der durchschnittliche Bundesbürger im Schnitt knapp die Hälfte seines frei verfügbaren Einkommens für Wohnzwecke aus. Momentan gibt es zwei Extreme. Auf der einen Seite explodieren die Mieten in vielen Regionen, auf der anderen Seite locken historisch niedrige Zinsen für eine Immobilienfinanzierungen. Hier liegt der Gedanke nah, sich eine eigene Immobilie zuzulegen. Doch in welchen Fällen lohnt sich das und wann sind andere Sparformen eventuell doch die bessere Alternative?

Tatsächlich hängt diese Entscheidung von vielen Faktoren ab und sollte deshalb gründlich berechnet und durchdacht werden.

Wie ist das Verhältnis zwischen Miet- und Kaufpreisen in der gewünschten Lage?

Um die Frage zu klären, ob es lukrativer ist ein bestimmtes Objekt in einer bestimmten Lage zu kaufen oder eine Alternative im vergleichbaren Rahmen zu mieten, gibt es die Faustregel:

Ein adäquater Kaufpreis für eine Immobilie ist die 20-fache Jahreskaltmiete von einem vergleichbaren Objekt. Liegt der Kaufpreis höher als die 25-fache Jahreskaltmiete, spricht das definitiv für ein Mietverhältnis. Liegt er dazwischen, kommt es auf den konkreten Fall an.

Wenn Sie also für Ihre Mietwohnung, die Sie vor einigen Jahren bezogen haben, 900 Euro Kaltmiete im Monat zahlen, sollte die dazu passende Wohnung max. 270.000 Euro kosten. Zu diesem Preis etwas zu finden dürfte in vielen Ballungszentren inzwischen schwierig sein.

Wie sind die individuellen Lebensumstände?

Fragen Sie sich unbedingt vor dem Erwerb einer Immobilie wie es um die Familienplanung steht und welche berufliche Flexibilität Sie haben müssen. Zukünftiger Familienzuwachs führt zu einem möglich größeren Platzbedarf und ein Jobwechsel zu einem möglichen Ortswechsel.
Doch nicht nur die Planung spielt eine tragende Rolle, sondern auch die eigenen Präferenzen. So sind Sie als Mieter wesentlich flexibler und müssen für die Instandhaltung der Mietsache keine größeren Rücklagen bilden. Hingegen sind Sie als Eigentümer selbstverantwortlich und werden im Laufe der Zeit auf jeden Fall das ein oder andere richten müssen.

Wie hoch ist der Finanzierungsumfang?

Beachten Sie, dass Sie bei einem Immobilienkauf nicht nur den Kaufpreis finanzieren, sondern auch den Makler, die Notargebühren und die Grunderwerbssteuer mit berücksichtigen müssen. Das können gut 12 Prozent sein, die man auf den ersten Blick so nicht einkalkuliert.

Wird die Immobilie eventuell dann wieder verkauft, geht dieser Betrag verloren. Zudem sollten Besitzer einer Immobilie einrechnen, dass die Nebenkosten einer gekauften Immobilie monatlich teurer sind als bei einem Mietobjekt vergleichbarer Größe.

Des Weiteren sollte zur Finanzierung ein Eigenkapital von 20 bis 35 Prozent des Kaufpreises vorhanden sein.

Unser Fazit lautet:

Auch wenn die Zinsen derzeit sehr niedrig sind, ist der Kauf einer Immobilie nicht immer sinnvoll, es empfiehlt sich auf jeden Fall  das Immobilienkaufprojekt mit seiner Hausbank durch zu rechnen und einen Expertenrat einzuholen.

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