Mietersuche im Internet – neuer Service für Vermieter

19. Februar 2016

 

Viele Vermieter sind von einer noch relativ aktuellen Gesetzesänderung betroffen, die vor allem Auswirkungen auf Makler und deren Provision hat. Beim sogenannten Bestellerprinzip ist es nämlich mittlerweile so, dass Makler nur noch dann vom Mieter bezahlt werden müssen, falls dieser den Makler explizit beauftragt hat. In allen anderen Fällen, die in der Praxis in der deutlichen Mehrheit sind, muss der Vermieter den Makler bezahlen, falls er diesen beauftragt hat.

Bisher war es in Deutschland bei Vermietungen meistens so, dass – unabhängig davon, wer den Makler beauftragt hat – der Vermieter die Kosten tragen musste. Diese belaufen sich üblicherweise auf eine Provision von zwei Kaltmieten. Nach der Einführung des Bestellerprinzips nehmen bereits jetzt zahlreiche Vermieter davon Abstand, überhaupt einen Immobilienmakler zu beauftragen, weil sie jetzt für dessen Tätigkeit bezahlen müssen. Daraus resultiert nicht nur, dass einige Makler jetzt schon deutliche Umsatzeinbußen verzeichnen, sondern die Vermieter müssen natürlich ihrerseits tätig werden, wenn sie potente Mieter finden möchten.

 

Suche von Mietern auf eigene Faust

Wer als Vermieter nicht den aus seiner Sicht vielleicht teuren Makler beauftragen möchte, dem bleibt zunächst einmal oftmals nur einer Option, nämlich Mieter auf eigene Faust zu suchen. Für viele Vermieter stellt dies aber keineswegs die optimale Lösung dar, da die Suche nach Mietern natürlich mit einem nicht unerheblichen Zeitaufwand verbunden ist. Wer als Vermieter solvente Mieter finden möchte, der hat bei der Suche bisher insbesondere die folgenden Optionen:

 

  • Anzeige in einer Zeitung schalten
  • Anzeige auf speziellen Portalen im Internet
  • Mund zu Mund Propaganda
  • Bekannte und Freunde nach interessierten Mietern fragen

 

All diese Maßnahmen sind relativ zeitaufwändig, denn mit der Suche und dem Finden von Mietern ist es noch nicht getan. Im zweiten Schritt möchte natürlich jeder Vermieter sicherstellen, dass es sich um einen solventen Mieter handelt, der die nächsten Monate, Jahre und vielleicht Jahrzehnte auch dazu in der Lage sein wird, die Miete ordnungsgemäß jeden Monat zu bezahlen. Daher nimmt noch einmal die durchzuführende Bonitätsprüfung einen größeren Teil der Gesamtarbeit ein, mit der die Suche nach den passenden Mietern verbunden ist.

 

Lösung für Vermieter: neue Dienstleister im Internet

Für alle Vermieter, die zwar einerseits kein Geld für einen Immobilienmakler ausgeben möchten, andererseits aber auch nicht die Zeit und Lust haben, sich vollkommen auf eigene Faust auf Mietersuche zu begeben, gibt es seit kurzer Zeit im Internet die optimale Lösung. Es handelt sich dabei um spezielle Online-Plattformen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Vermieter bei der Mietersuche zu unterstützen. Diese neuen Dienstleister sind preiswerter als die weitaus meisten Immobilienmakler, bieten aber oftmals dennoch einen umfangreichen und guten Service an.

 

Partnerschaftsbörsen als Vorbild für die Mietersuche

Viele dieser neuen Online-Plattformen für die Mietersuche funktionieren ähnlich wie eine Partnerschaftsbörse oder haben dieses Format sogar zum Vorbild genommen. Konkret heißt das, dass diese Onlineplattformen auf Basis der Wünsche von Eigentümern auf der einen Seite und den Angaben der potentielle Mietern auf der anderen Seite eine Art Matching durchführen. Auf Basis verschiedener Systeme, die natürlich je nach Plattform unterschiedlich sein können, wird dann für den entsprechenden Vermieter der Mieter gesucht, der anhand der vorgegebenen Kriterien am besten passt und bei dem ein hoher Übereinstimmungsgrad erzielt wird. Neben der eigentlichen Suche bieten diese Portale aber oftmals auch noch weitere Dienstleistungen an, die der Vermieter nutzen kann.

 

Wie funktioniert die Online-Plattform im Detail?

Wohnflächenbedarf steigtDa sich immer mehr Vermieter für die Nutzung solcher Plattformen interessieren, ist es natürlich hilfreich zu wissen, wie diese Anbieter im Detail funktionieren. Das Grundprinzip ist im Grunde bei sämtlichen Onlineplattformen für die Mietersuche sehr ähnlich bzw. identisch. Zunächst einmal präsentiert der Vermieter seine zur Miete freistehende Wohnung oder das Haus über Annoncen im Internet. Darüber hinaus füllen dann interessierte Mieter sogenannte Bewerberprofile aus. Ferner ist es mitunter möglich, direkt auch wichtige Unterlagen hochzuladen, sodass sich Vermieter und Portal ein Bild über die Solvenz des Mieters machen können.

Das Onlineportal selbst stellt den Wohnungseigentümern spezielle Filterfunktionen zur Verfügung, sodass letztendlich nur noch die Mieter angezeigt werden, die auch tatsächlich zu den Vorstellungen des Vermieters passen. Mit Versteigerungen arbeiten ebenfalls einige kreative Mieterportale. Hier haben Mieter die Möglichkeit, durch Bieten eine bestimmte Wohnung zu erhalten. Wichtig für den Vermieter ist es in dem Zusammenhang zu wissen, dass er sich nicht zwingend für den Höchstbietenden entscheiden muss, sondern nach wie vor die freie Wahl zwischen den Mietinteressenten hat.

 

Die Kosten für den Vermieter sind sehr unterschiedlich

So unterschiedlich die Ideen und Angebote der neuen Online-Plattformen für die Mietersuche sind, so unterschiedlich sind auch die Kosten für den Vermieter. Mittlerweile gibt es übrigens bereits mehr als zehn dieser Portale, wie zum Beispiel:

 

  • Devepo.de
  • Moovin.de
  • Nesthub.de
  • Smmove.de
  • Mietercasting.de

 

Als Vermieter wird die Wahl der entsprechenden Online-Plattform sicherlich auch davon abhängen, welche Kosten jeweils berechnet werden. In erster Linie werden von den jeweiligen Portalen Kosten für die Vermarktung berechnet, die vor allem darin besteht, die Wohnung oder das Haus online mit einem Exposee, Fotos und einer Beschreibung zu präsentieren. Mitunter sind dann auch noch Besichtigungen im Service enthalten, die allerdings meistens separate Kosten verursachen. Durchschnittlich bewegen sich die Angebote je nach gewünschtem Umfang der Leistungen und Services zwischen einmalig 50 und 500 Euro. Dabei muss stets berücksichtigt werden, über welchen Zeitraum die Anzeige veröffentlicht wird und ob noch Extraleistungen, wie zum Beispiel Besichtigungen oder Vertragsservices, angeboten werden.

 

Ist dieser Artikel hilfreich?
Vote DownVote Up +27
Loading...