So können Fahranfänger bei der Autoversicherung sparen

21. April 2016

 

Heutzutage ist es normal, dass junge Erwachsene schon früh den Führerschein machen und auch relativ zeitig das erste eigene Auto haben. Statistisch betrachtet ist es allerdings so, dass Fahranfänger relativ häufig in Unfälle verwickelt sind, weil ihnen schlichtweg noch die Fahrpraxis fehlt. Aus diesem Grund ist es bei nahezu jedem Autoversicherer so, dass die Kfz-Versicherung für Fahranfänger relativ kostspielig ist. Es gibt jedoch durchaus einige legale Möglichkeiten, wie junge Autofahrer zumindest einen Teil des zu zahlenden Beitrages einsparen können.

 

Alter als ein Einflussfaktor auf den Versicherungsbeitrag

Wer sich schon einmal etwas näher mit dem Thema Kfz-Versicherung beschäftigt hat, der wird wissen, dass die Höhe der zu zahlenden Versicherungsprämie von verschiedenen Faktoren abhängig ist. In erster Linie sind es die folgenden Merkmale, die in der Summe den Beitrag ergeben, den der Versicherungsnehmer für die Autoversicherung zu zahlen hat:

  • Regionalklasse
  • Typklasse
  • Selbstbeteiligung
  • Schadenfreiheitsklasse
  • Versicherungsumfang
  • Alter des Halters / Fahrers
  • Anzahl der jährlichen Kilometerleistung
  • Unterbringungsort des Fahrzeuges

 

Diese Merkmale und noch einige weitere Faktoren beeinflussen den zu zahlenden Versicherungsbeitrag teilweise erheblich, was unter anderem auch für die Fahrpraxis bzw. das Alter des Versicherungsnehmers gilt. Teilweise müssen Fahranfänger je nach Versicherer mit einem Beitragssatz von über 200 Prozent kalkulieren, sodass die Autoversicherung beispielsweise als Kfz-Haftpflicht- und Teilkaskoversicherung zum Teil über 1.000 Euro im Jahr kostet.

 

Auto als Zweitwagen über die Eltern versichern

Eine beliebte und schon seit vielen Jahren genutzte Möglichkeit für Fahranfänger, einen deutlich geringeren Beitrag zahlen zu müssen, besteht darin, das Auto als Zweitwagen über die Eltern versichern zu lassen. Es handelt sich dabei um einen vollkommen legalen Weg und führt in vielen Fällen dazu, dass ein deutlich günstigerer Schadenfreiheitsrabatt genutzt werden kann. Allerdings ist in diesem Fall damit zu rechnen, dass die Erstversicherung für die Eltern etwas teurer wird, denn bei den meisten Autoversicherungen ist es heutzutage so, dass für Fahrer unter 25 Jahren ein Beitragsaufschlag zu zahlen ist. Dennoch lässt sich durch diese Methode in der Summe Geld einsparen, wenn der Fahranfänger als weiterer Fahrer in die Versicherung der Eltern aufgenommen wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Fahranfänger in aller Regel die Möglichkeit hat, den Schadenfreiheitsrabatt später in eine eigene Versicherung mitzunehmen.

 

Familientarif als weitere Alternative

SchadensfreiheitsrabattManche Fahranfänger möchten nicht, dass das eigene Auto über die Eltern versichert ist. Trotzdem gibt es auch unter dieser Voraussetzung die Möglichkeit, etwas an Beitrag zu sparen, nämlich durch den sogenannten Familientarif. Allerdings ist zu beachten, dass die Variante mit dem Familientarif in aller Regel um einiges teurer als die zuvor erläuterte Zweitwagenversicherung ist. Grundsätzlich empfehlen Experten allerdings ohnehin, sich beim Vergleich der Angebote nicht nur auf die Höhe des Beitrags zu konzentrieren, sondern insbesondere auf die Versicherungsbedingungen zu achten. Gibt es nämlich im Schadensfall Probleme, so hätte es sich zuvor definitiv nicht gelohnt, die Autoversicherung mit dem niedrigsten Beitrag zu wählen, wenn die Vertragsbedingungen nicht stimmen oder Lücken bestehen. Konkret heißt das zum Beispiel, dass Sie bei Abschluss der Kfz Haftpflicht-Versicherung darauf achten sollten, dass eine Deckungssumme von mindestens 100 Millionen Euro vorhanden ist. Bei der Kaskoversicherung hingegen sollten Fahranfänger darauf achten, dass auch die Schadensregulierung bei grober Fahrlässigkeit integriert ist.

 

Eine weitere Alternative zum Beitrag sparen: Begleitetes Fahren

Neben der Zweitwagenversicherung und dem Familientarif gibt es noch eine dritte Alternative, wie Fahranfänger die Möglichkeit haben, etwas am zu zahlenden Beitrag zu sparen. Diese Methode ist unter dem Schlagwort begleitetes Fahren bekannt geworden und kann von sämtlichen Fahranfängern genutzt werden, die bereits mit 17 Jahren einen Führerschein gemacht haben. Nimmt der Autofahrer dann am begleitenden Fahren Teil, führt dies bei vielen Versicherern dazu, dass ein jährlicher Rabatt auf den Beitrag von bis zu 100 Euro genutzt werden kann.

Eine andere Möglichkeit, letztendlich am Beitrag sparen zu können, besteht ferner darin, die Schadensfreiheitsklasse eines Verwandten zu übernehmen. Beliebt ist diese Variante insbesondere dann, wenn sich beispielsweise der Großvater entschlossen hat, sein Auto und somit seine Kfz-Versicherung nicht mehr zu nutzen. Allerdings besteht ein häufiger Irrtum in dem Zusammenhang darin, dass der Fahranfänger dann praktisch den gesamten Schadenfreiheitsrabatt des Großvaters übernehmen könnte. Dies ist keineswegs der Fall, denn es lassen sich immer nur so viel Schadenfreiheitsjahre übernehmen, wie der jeweilige Fahranfänger bereits einen Führerschein hat. Da Fahranfänger jedoch in aller Regel meistens erst seit ein bis drei Jahren einen Führerschein besitzen, lassen sich auch nur genauso viele Jahre für den Schadensfreiheitsrabatt anrechnen, sodass die mögliche Ersparnis nicht besonders groß ist.

 

Fazit: Fahranfänger können am Versicherungsbeitrag sparen

Wie die vorherigen Ausführungen zeigen, gibt es durchaus einige Möglichkeiten, wie Fahranfänger etwas am zu zahlenden Versicherungsbeitrag sparen können. Die günstigste Variante ist sicherlich die Zweitwagenversicherung, aber auch Familientarif, begleitetes Fahren und das Übertragen des Schadenfreiheitsrabattes von einem Verwandten können dazu beitragen, zwischen 10 und 30 Prozent an Beitrag einsparen zu können.

 

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