Sparen: Lohnt sich das noch?

Geldbeutel
27. Juni 2017

Den risikolosen Zins gibt es nicht mehr. Wer als Sparer keine realen Verluste hinnehmen will, muss sich sehr lange binden.

Fast 10 Prozent Zinsen pro Jahr bekamen Sparer  Anfang der 1990er Jahre, wenn sie Bundesschatzbriefe kauften. Auch bei Festgeldkonten und Sparbriefen konnten sie sich über 5 Prozent und mehr freuen. Zwar lag die Inflationsrate vor rund 25 Jahren ebenfalls über den heutigen 1 bis 2 Prozent. Aber selbst nach der Geldentwertung blieb damals ein deutlicher realer Gewinn, der sogenannte „risikolose Zins“.

Heute gibt es keine Bundesschatzbriefe mehr und der risikolose Zins ist tot. Institutionelle Kunden und sehr vermögende Privatkunden müssen bisweilen sogar Strafzinsen in Kauf nehmen, wenn sie ihr Geld bei Banken parken wollen. So weit ist es für Sparer mit vierstelligen Beträgen noch nicht gekommen. Aber lohnenswert ist „Klassisches Sparen“ nur noch im Sinne von Liquiditätssicherung. Welche Sparformen kommen noch in Frage?

Klassisches Sparbuch und Tagesgeldkonto

Sparbücher mit gesetzlicher Kündigungsfrist sind zwar veraltet, aber weiterhin bei vielen Sparern beliebt. Sie bieten auch in der Niedrigzinsphase höchstmögliche Sicherheit, aber meist nur noch 0,01 Prozent Zins. Nach Inflation entsteht also ein deutliches Minus. Bei der moderneren Sparvariante, dem Tagesgeldkonto, sieht es je nach Anbieter etwas besser aus.  Die besten Zinsen liegen um die 1-Prozent-Marke.

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Tagesgeldkonto sind verzinste Konten ohne festgelegte Laufzeit. Anleger können täglich über Ihr gesamtes Guthaben verfügen. Der Zinssatz ist anders als beim Festgeld nicht für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben. Die besten Angebote für Tagesgeld gab es in den vergangenen Jahren traditionell von ausländischen Banken. Wichtig ist zu prüfen, ob ausreichender Einlagenschutz besteht. Zudem machen deutsche Institute zuweilen attraktive Angebote für Neukunden. In der Regel ist dann der Tagesgeld-Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum garantiert (z.B. sechs Monate). Doch Obacht: Danach sinkt er oft auf das Marktniveau nahe Null.

Festgeld und Sparbriefe

Beim Festgeld legen Sparer ihr Geld für eine bestimmte Laufzeit fest an. Die Laufzeit variiert von wenigen Monaten bis einigen Jahren. Je länger der Anlagezeitraum, umso höher sind die Zinsen. Während der gesamten Laufzeit ist der Zinssatz garantiert. Die Verzinsung von Festgeld liegt meist höher als bei Tagesgeld oder Sparbuch. In der aktuellen Niedrigzinsphase gehört Festgeld zu den Anlagen mit den höchsten Zinsen bei gleichzeitig voller Sicherheit. Allerdings sind die Sparer für den gesamten Anlagezeitraum gebunden.

Noch länger als Festgeld laufen in der Regel sogenannte Sparbriefe bzw. Sparkassenbriefe. Diese Produkte gibt es mit jährlicher Zins-Auszahlung,  Zinsausschüttung zum Ende der Laufzeit oder auch in einer abgezinsten Variante. Wichtig für Sparer: Neben dem klassischen Sparbrief, der unter die gesetzliche Einlagensicherung fällt, gibt es auch „Nachrang-Sparbriefe“. Bei diesen greift die Einlagesicherung nicht. Beide Varianten sehen eine Bindung bis zum Ende Laufzeit vor. Bis zu rund zwei Prozent pro Jahr können Sparer bei sehr langen Laufzeiten aktuell mit einlagegesicherten Sparbriefen erzielen. Das ist mehr als bei anderen Angeboten – aber dennoch ärgerlich, wenn Inflation und Zinsen zwischenzeitlich deutlich ansteigen.

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Banksparpläne mit und ohne Riester-Förderung

Mit Banksparplänen können Sparer langsam Kapital aufbauen. Sie unterliegen der Einlagensicherung, Einzahlungen sind oft schon ab 10 Euro monatlich möglich. Im Detail sind traditionelle Banksparpläne sehr unterschiedlich. Die Laufzeiten reichen von wenigen Jahren bis zu 20 Jahren und mehr. Manchmal gibt es eine fixe Verzinsung oder eine Zinstreppe, manchmal sind die Zinsen variabel. Einige Sparpläne gewähren auch einen Bonus nach der Erreichung bestimmter Sparziele. Angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase sind variabel verzinste Sparpläne für die meisten Anleger das Mittel der Wahl, auch wenn die Zinssätze bei ihnen aktuell meist im Promillebereich angesiedelt sind.

Banksparpläne sind auch mit Riester-Förderung möglich. Sie eignen sich vor allem für sicherheitsbewusste ältere Riester-Sparer, die auch auf die Kosten achten. Die Verzinsung ist aktuell gering, bei Riester-Banksparplänen profitieren Sparer vor allem von den Zulagen und Steuervorteilen.

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