Umdenken bei der privaten Altersvorsorge wird immer wichtiger

15. Juli 2016

 

Bei vielen Spareinlagen, Tages- und Festgeldern sowie Anleihen haben die jeweiligen Anbieter die Zinsen für Anleger nahezu abgeschafft. Meistens bewegt sich der Zinssatz kaum noch oberhalb von 0,5 Prozent, wobei selbst Lebensversicherungsgesellschaften in den vergangenen Jahren einen deutlichen Renditerückgang zu verzeichnen haben. Da viele Experten auch seitens des Staates keine positiven Effekte bezüglich des vernünftigen Aufbaus einer privaten Altersvorsorge erwarten, werden in der Zukunft immer mehr Bürger praktisch dazu gezwungen sein, sich selbst um die spätere Altersvorsorge zu kümmern. Dabei reicht das Niveau der gesetzlichen Rente in vielen Fällen bei Weitem nicht aus, da dieses in einigen Jahrzehnten voraussichtlich nicht einmal mehr 45 Prozent der vorherigen Bezüge ausmachen wird. Doch welcher Altersvorsorge ist momentan überhaupt geeignet und muss in diesem Bereich generell ein Umdenken stattfinden?

 

Praxis und Theorie driften nach wie vor auseinander

Etwas paradox finden zahlreiche Experten, vor allem Manager von Aktienfonds, die aktuelle Situation, was den großen Unterschied zwischen Theorie und Praxis angeht. Auf der Theorieseite haben Verbraucher heutzutage die Chance, sich so umfassend und neutral wie nie zuvor über die zahlreichen Finanzprodukte am Markt zu informieren, die angeboten werden. Dies macht das Internet möglich, sodass in diesem Bereich eine große Transparenz vorhanden ist. Dabei wird auf vielen Webseiten, die sich mit dem Thema Finanzen beschäftigen, eindeutig erläutert, dass es kaum eine langfristig bessere Anlageform als Aktien bzw. Aktienfonds gibt. Viele Anleger und Sparer wissen dies auch bereits, ziehen in der Praxis daraus allerdings keine Schlüsse, indem sie tatsächlich in Aktien oder Aktienfonds investieren. Diese Diskrepanz zwischen theoretischem Wissen und praktischen Umsätzen führt dazu, dass es nach wie vor nicht einmal 15 Prozent der Bevölkerung sind, die Aktien in größerem Umfang zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge in Anspruch nehmen. Dabei gehört beispielsweise der Aktienfondssparplan definitiv zu den renditestärksten, transparentesten, flexibelsten und auf lange Sicht betrachtet auch zu den sichersten Anlageprodukten.

 

Orientieren an der Masse führt zu falschem Anlageverhalten

Es gibt durchaus nicht wenige Bürger, die in der Vergangenheit bereits in Aktien oder Aktienfonds investiert haben, damit jedoch schlechte Erfahrungen machten. Dies ist sicherlich ein Grund dafür, dass aktuell so wenig Anleger und Sparer dazu bereit sind, Aktien bzw. Aktienfonds zum Aufbau der privaten Altersvorsorge in Anspruch zu nehmen. In vielen Fällen ist der erlittene Verlust oder die zumindest nicht so wie erhofft erzielte Rendite allerdings auf ein falsches Verhalten der Anleger selbst zurückzuführen. Viele Anleger und Sparer orientieren sich mit ihrem Verhalten nämlich an der breiten Masse, was oftmals auch als Herdenverhalten bezeichnet wird. In den seltensten Fällen führt dies jedoch dazu, dass der optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkt gefunden wird. Oftmals geben Anleger einfach zu früh auf, wenn sie mit ihrem Investment beispielsweise zwischenzeitlich Verluste erleiden. Dies ist nach Ansicht der meisten Experten aber überhaupt nicht notwendig, denn letztendlich soll das Investment in Aktien und Aktienfonds, welches dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge dient, sehr langfristig sein. 20 oder 30 Jahre können die Aktien bzw. Fonds problemlos im Depot liegen, ohne dass der Anleger zwischenzeitlich auf vorübergehende Verluste reagieren müsste.

Immer mehr Experten fordern ein klares Umdenken in weiten Teilen der Bevölkerung, was die Finanzprodukte angeht, die tatsächlich zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge genutzt werden. Dabei können sich gerade Aktienfonds, beispielsweise in Form von Fondssparplänen, durch die folgenden Vorteile auszeichnen:

 

  • stark reguliert (überwacht)
  • sehr flexibel
  • bequem
  • renditestark
  • langfristig sicher

 

Anlagerisiko und Volatilität nicht miteinander verwechseln

Ein Irrtum, dem zahlreiche Anleger und Sparer im Zusammenhang mit Aktien und Aktienfonds unterlegen sind, ist die Verwechslung von Volatilität (Schwankung) und Anlagerisiko. Dass Aktienkurse oder auch die Werte von Aktienfonds im Laufe der Zeit immer wieder Schwankungen unterlegen sind, die Wertpapiere also nicht nur steigen, sondern zwischenzeitlich auch fallen können, ist eine völlig normale Angelegenheit. Zahlreiche Anleger geraten jedoch in Panik, wenn der Gesamtwert ihres Portfolios oder der Kurs einzelne Aktien vorübergehend fallen, und reagieren dann falsch, indem die Wertpapiere oder Fondsanteile verkauft werden.

Solche Schwankungen haben allerdings nichts damit zu tun, dass Aktien oder Aktienfonds grundsätzlich riskante Investments wären. Insbesondere dann, wenn Anleger und Sparer einen Anlagehorizont von zehn Jahren und länger haben, ist das Investment in gute Aktienfonds und Aktien mit einem vergleichsweise geringen Risiko verbunden. In der Vergangenheit gab es nämlich fast keine Perioden mit einem Zeitraum von zehn Jahren und länger, in denen Anleger beispielsweise mit Standardwerten aus Europa oder Deutschland in der Summe einen Verlust erlitten haben. Stattdessen kann sowohl bei Aktien als auch bei Aktienfonds mit einer jährlichen Durchschnittsrendite zwischen sechs und acht Prozent kalkuliert werden.

 

Aktienfonds besten zum Vermögensaufbau geeignet

Für manche Anleger und Sparer stellt sich durchaus die Frage, ob sie selbst in einzelne Aktienwerte investieren oder sich für einen Aktienfonds entscheiden sollen, wenn es um die private Altersvorsorge geht. Grundsätzlich sind beide Varianten sinnvoll, wobei es hier auf den jeweiligen Anlegertyp ankommt, welche Alternative im Einzelfall die beste ist. Wer sich beispielsweise selbst gerne um seine Anlage kümmert und auch Spaß daran hat, sich über Unternehmen, Kurse und die Märkte zu informieren, für den sind sicherlich direkte Investments in Aktien sehr gut geeignet. Wer sich hingegen am besten nicht selbst um die Anlage kümmern möchte, sich mit dem Thema Geldanlage nicht gerne auseinandersetzt oder einfach keine Zeit dazu hat, die eigenen Geschicke in die Hand zu nehmen, für den sind Aktienfonds bestens geeignet. Hier sind es professionelle Manager, die sich in der Materie bestens auskennen und beispielsweise die Aufgabe haben, aussichtsreiche Aktien zu selektierten, ins Portfolio aufzunehmen und dann den Markt zu überwachen, um die besten Kauf- und Verkaufszeitpunkte zu finden.

 

Fazit: Umdenken bei langfristiger Geldanlage dringend erforderlich

Die vorangegangenen Ausführungen haben gezeigt, dass viele Deutsche bei dem Aufbau der privaten Altersvorsorge umdenken sollten. Zwar ist das Wissen darüber, dass Aktien und Aktienfonds vom Durchschnitt her betrachtet mit die beste Rendite erzielen können vorhanden, jedoch handeln noch deutlich zu wenig Anleger und Sparer auf der Grundlage dieser Informationen. Dabei ist gerade der Aktienfonds in Form eines Fondssparplans optimal geeignet, um langfristig in kleinen Schritten ein schönes Vermögen fürs Alter aufzubauen.

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