Urlaub mit dem Auto – Verkehrssünden im Ausland können teuer werden

13. Juli 2016

 

Viele Deutsche lieben es, mit dem eigenen Auto in den Urlaub zu fahren. In Ferienstimmung kann es schon mal passieren, dass man stärker auf die Tube drückt als im Alltag. Doch Vorsicht, auch im Straßenverkehr gilt: Andere Länder, andere Sitten. So gilt beispielsweise in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien eine Grenze von 0,0 Promille. Wer dort trotzdem unter Alkoholeinfluss fährt, den erwarten hohe Geldstrafen, wenn er von der Polizei ertappt wird.

In vielen Ländern müssen Sie im Falle von Verstößen mit wesentlich höheren Strafen rechnen als in Deutschland. Am kräftigsten schlagen die nordischen Länder zu, allen voran Norwegen. „Not amused“ von Rasern sind zudem die Briten, auf der Insel kann zu schnelles Fahren sogar bis zu fast 3.000 Euro kosten. In Frankreich geblitzt zu werden, kann ebenfalls richtig teuer werden, und das schon, wenn man 20 Stundenkilometer zu schnell fährt. Wenig zimperlich sind auch die Schweizer, die mindestens 60 Tagessätze, gemessen am Monatsverdienst, verlangen, wenn man die zulässige Geschwindigkeit um mehr als 50 Stundenkilometer überschreitet.

Zeiten lockerer Strafverfolgung sind vorbei

Wenn Sie mit Ihrem Auto in die Nachbarländer Deutschlands fahren, sollten Sie sich außerdem bewusst sein, dass die Zeiten, in denen man Strafzettel getrost in den nächsten Papierkorb werfen konnte, vorbei sind. Seit 2010 gilt ein EU-weites Vollstreckungsabkommen, mit dem sich Bußgelder aus EU-Mitgliedstaaten vollstrecken lassen. Diesem Abkommen sind bis auf die Ausnahmen Italien, Griechenland, Kroatien und Irland alle EU-Länder beigetreten.

Natürlich müssen Sie nicht befürchten, bei jedem Falschparken bis in die Heimat verfolgt zu werden. Vorgesehen ist nämlich, Strafen ab einem Betrag von 70 Euro aus Straßenverkehrsverstößen EU-weit zu vollstrecken. Zu diesem Betrag zählen jedoch auch Verfahrenskosten, weshalb auch kleinere Bußgelder vollstreckt werden. Außerdem: Erwischt Sie ein Polizist vor Ort, wird er Sie in der Regel sofort zur Kasse bitten oder möglicherweise an der Weiterfahrt hindern. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass Sie an der Grenze aufgehalten und abkassiert werden, wenn Sie versäumt haben, fällige Strafgelder zu überweisen.

Besser sofort zahlen

Sollten Sie im Ausland ein Bußgeld aufgebrummt bekommen, zahlen Sie es am besten sofort. In einigen Staaten wird die unmittelbare Zahlung mit Rabatten belohnt. Punkte in Flensburg müssen Sie übrigens für Vergehen im Ausland nicht befürchten. Das ist aber kein Grund, die Verkehrsvorschriften dort nicht zu beachten und mögliche Strafen auf die leichte Schulter zu nehmen. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick, wie es in dieser Hinsicht in den europäischen Ländern aussieht.

Bußgeldkatalog Europa: Alkohol am Steuer, Geschwindigkeitsüberschreitung

Stand: April 2014, Quelle: ADAC
*MV = Berechnung erfolgt nach dem Nettomonatsverdienst
**TS = Berechnung erfolgt nach Monatsverdienst und Tagessätzen

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