Welcher Geldanlagetyp sind Sie?

magisches Dreieck der Geldanlage
7. Juni 2017

Sicherheit, Liquidität, Rendite: Das sind die Stellschrauben bei der Geldanlage. Vor dem Investieren sollten sich Anleger im Klaren sein, was ihnen wichtig ist.

Rendite ohne Risiko – das ist bei der Geldanlage nicht möglich. Grundsätzlich bewegt sich die Geldanlage in einem magischen Dreieck aus Sicherheit, Liquidität und Rendite. Anleger können die Kriterien je nach individueller Neigung unterschiedlich gewichten. Sparer, Gläubiger, Miteigentümer oder Trader: Bei welchem Typ oder in welcher Mischung finden Sie sich am besten wieder?

Sparer: Winziges Risiko, kaum Zinsen

Als Sparer tragen viele Deutsche ihr Geld seit Jahren und Jahrzehnten zur selben Bank. Die Sparquote liegt traditionell hoch, meist deutlich über 10 Prozent. Der Hang zum Sparen geht mit dem Drang zur Sicherheit einher. Einlagen auf Tages- oder Termingeldkonten sowie dem traditionsreichen Sparbuch sind bis 100.000 Euro gesichert.

Wie liquide die Anlagen sind, hängt von den jeweiligen Anlage- und Sperrfristen ab. Sicher ist jedoch, dass Sparer in Niedrigzinszeiten selbst bei längerfristigen Anlagezeiträumen kaum Rendite erwarten können. Die Zinsen für ihre Einlagen liegen aktuell meist mehr oder weniger deutlich unter der Inflationsrate.

Gläubiger: Rendite hängt von der Bonität ab

Der Gläubiger unterscheidet sich nur wenig vom Sparer. Er stellt mit dem Kauf einer Anleihe einem Unternehmen oder einem Land Kapital zur Verfügung. Im Gegenzug gibt es dafür einen Zinskupon, der meist jährlich ausgezahlt wird. Die Höhe dieses Kupons hängt zum einen von dem aktuellen Markzinsniveau und den Zinserwartungen am Markt ab. Zum anderen aber spielt die Kreditwürdigkeit des Schuldners eine entscheidende Rolle.

Die Regel: Hohe Zinsen gibt es nur für hohe Risiken: Bei deutschen Staatsanleihen können vorsichtige Anleger kaum mehr als bei traditionellen Sparanlagen erwarten. Einige Unternehmen und auch Staaten bieten mitunter deutlich mehr Zinsen fürs Anlegergeld. Bei ihnen ist aber auch das Risiko größer, dass die Anleihe nicht zurückgezahlt wird. Anders als Top-Bundesanleihen sind diese Risikopapiere auch nicht immer liquide. Für manche findet sich an der Börse über längere Zeit kein Käufer

Miteigentümer: Aktionäre haben langfristig gute Aussichten

Wer eine Aktie kauft, beteiligt sich an einem Unternehmen. Schon mit einer einzigen Aktie werden Anleger zu Miteigentümern und dürfen bei der jährlichen Hauptversammlung mitbestimmen. Anders als Eigentümer von Personengesellschaften können Aktionäre maximal ihr eingesetztes Kapital verlieren. Das passiert allerdings vor allem bei etablierten Unternehmen nicht oft.

Aktionäre haben zwei Einkommensquellen. Zum einen erhalten sie als Anteil am aktuellen Unternehmensertrag Dividenden. Diese Dividenden werden in der Regel jährlich ausgezahlt. Zum zweiten profitieren sie von Kursgewinnen. Aktionäre müssen allerdings starke Schwankungen aushalten können. Mitunter notieren Einzelaktien und auch breite Indizes über mehrere Jahre unter dem Kurs, zu dem sie gekauft haben. Über lange Zeiträume jedoch liegen die Renditen bei Aktien im Durchschnitt höher als bei Sparanlagen oder Anleihen. Aktien sind zudem sehr liquide und können börsentäglich gehandelt werden.

Trader: High Risk, nicht immer fun

Spekulieren ist an der Börse kein Schimpfwort. Wer spekuliert, geht einfach größere Risiken ein als ein sicherheitsorientierter Anleger. Im Gegenzug winken überdurchschnittliche Renditen. So kaufen Trader Vermögensanlagebillig Aktien von Firmen, denen es schlecht geht und denen sie eine Erholung zutrauen. Zuweilen verkaufen sie sie nach der Trendwende schnell, manchmal aber auch erst nach Jahren. Wer z.B. nach dem Einbruch der Tech-Märkte vor 15 Jahren die Apple-Aktie kaufte, hat sein Kapital seitdem mehr als verzehnfacht. Denn Apple ist heute das teuerste  Unternehmen der Welt. Es hätte allerdings auch schief gehen können wie beim damaligen Konkurrenten Nokia, der fast seinen gesamten Börsenwert verlor.

In modernen Finanzmarktzeiten nutzen Trader eine Vielzahl von Instrumenten zur Spekulation: Mit Optionen, Futures oder CFDs können sie mit hohen Hebeln investieren und Gewinne multiplizieren – oder auch das Kapital komplett verlieren. Wer mit den Profis mithalten will, braucht Mut, Informationen und finanzielle Reserven. Spekulationsgeschäfte sind immer renditeträchtig, meistens liquide, aber überhaupt nicht sicher.

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