Sparer auf dem Vormarsch

Die beste Anlageform
23. März 2017

Wer in Deutschland sein Geld lieber spart, statt es auszugeben, liegt derzeit total im Trend.
Viele Menschen parken dabei ihr Geld trotz niedriger Zinsen auf dem Girokonto, wo es kaum Rendite einbringt.
Der Hintergedanke ist klar: Wer sein Geld zur Seite legt, hat im Notfall immer das nötige Kleingeld zur Hand und muss nicht etwa einen Kredit aufnehmen oder Freunde um ein Darlehen bitten. Doch lohnt sich am Ende Sparen wirklich?

 

Die Deutschen sparen ihr Geld vor allem für die Alterssicherung

Bevor auf die lukrativsten Anlageformen und diverse Begriffe eingegangen wird, die man als künftiger Anleger auf jeden Fall verstanden haben sollte, ist ein Blick auf die Ziele lohnenswert. Somit stellt sich die Frage: Wofür sparen die Deutschen überhaupt bzw. lohnt sich das Ganze? Grundsätzlich lassen sich die Antworten, die bei einer aktuellen Emnid-Umfrage gegeben worden sind, in sieben Kategorien einteilen:

  • Handy
  • Unterhaltungselektronik
  • Computer
  • Wohnungseinrichtung
  • Haus oder Eigentumswohnung
  • Auto
  • Alterssicherung

Ein wenig überraschend ist, dass das Handy respektive das Smartphone als des Deutschen liebstes Spielzeug in diesem Vergleich nur den letzten Platz belegt. Denn es gaben nur sechs Prozent an, das Geld hierfür zu sparen. Liegen muss dies jedoch nicht unbedingt daran, dass der Smartphone-Markt uninteressant geworden ist, sondern auch daran, dass viele schon ein Smartphone besitzen und somit nicht mehr darauf gespart werden muss. Den vorletzten Platz belegt die Unterhaltungselektronik mit acht Prozent, dicht gefolgt von dem Computer, worauf es immerhin zehn Prozent abgesehen haben. Einen größeren Sprung macht die Wohnungseinrichtung mit zwanzig Prozent, wobei diese nur fünf Prozent hinter dem Haus bzw. der Eigentumswohnung liegt. 27 Prozent sparen ihr Geld für das Auto, doch für mehr als die Hälfte der Befragten ist beim Sparen die Alterssicherung das Ziel.

Zinsen gehören zu den wichtigsten Parametern bei jeder Anlageform

Die wichtigste Kennzahl beim Sparen ist der Zinssatz

Die Kennzahl, die bei der Anlage von Geld für die meisten wahrscheinlich am aller wichtigsten ist, ist der Zinssatz. Zinsen können gemeinhin auch als dasjenige Entgelt bezeichnet werden, das man dafür erhält, sein Geld für einen befristeten Zeitraum anderen zu überlassen. Davon zu trennen ist die sogenannte Rendite, die übersetzt werden kann mit dem gesamten Erfolg einer Anlage. Zurückkommend auf die unterschiedlichen Arten von Zinsen, sollte man zumindest die folgenden kennen:

  • Soll- und Habenzins
  • Leitzins
  • Zinsspanne

Elementar ist die Unterscheidung zwischen Soll- und Habenzins. Erstere Variante betrifft die Situation, dass man selbst Zinsen für Geld zahlen muss, das man sich von der Bank geliehen hat, während im zweiten Fall die Bank Geld dafür zahlen muss, dass man sein Geld bei ihr anlegt. Der Leitzins hingegen zählt zu den bedeutendsten Zinsformen. Er wird von Notenbanken wie der Europäischen Zentralbank festgelegt und soll laut handelsblatt.com auch künftig bei 0% verbleiben. Benutzt wird der Leitzins in dem Fall, dass eine Zentralbank Geschäfte mit anderen Geschäftsbanken abschließt. Die Zinsspanne hingegen kann auch als Differenz zwischen den Zinserträgen und den Zinsaufwendungen in einem Geschäftsjahr definiert werden.

Bausparvertrag ist in Mode während die Lebensversicherung zurücktritt

Beliebte Form der Anlage ist der Bausparvertrag

In Bezug auf die konkrete Anlageform muss zunächst einmal konstatiert werden, dass momentan der Bausparvertrag so etwas wie einen zweiten Frühling erlebt. In der Vergangenheit wurde er schon von vielen als veraltet angesehen, aber nichtsdestotrotz ist seine Beliebtheit im Vergleich der Jahre 2015 und 2016 wieder gewachsen. 2016 wählten nämlich ganze 27,5 Prozent den Bausparvertrag aus, während es 2015 nur 19,7 Prozent taten. Deutlich weniger beliebt sind im direkten Vergleich Fonds und Aktien, denn hier konnten sich im letzten Jahr nur 19,8 Prozent der Befragten für begeistern. Liegen mag dies unter anderem an den nachstehenden Gründen:

  • Anlagen sind deutlich risikobehafteter
  • Geld wird im schlimmsten Fall viel weniger
  • Vermögen kann schlecht kurzfristig bezogen werden

Fonds und Aktien haben hierzulande prinzipiell zu Recht den Ruf, deutlich risikobehafteter zu sein, weil das Geld im schlimmsten Fall viel weniger werden kann. Für kurzfristige Anlagen sind Fonds außerdem denkbar ungeeignet, zumal regelmäßig hohe Gebühren anfallen und kaum Freiheiten für die Anleger bestehen. Deshalb ist es in jedem Fall ein guter Tipp, nicht das gesamte Geld in diese Anlageform zu investieren bzw. nicht alles auf ein Pferd zu setzen. Ebenfalls deutlich weniger beliebt war im Jahr 2016 das Tagesgeldkonto.

Dieses wählten im Jahr 2015 immerhin 39,8 Prozent der Befragten aus, während es 2016 nur noch 25,7 Prozent taten. Darin zeigt sich, dass Verbraucher zunehmend auch hilfreiche Vergleichsportale im Internet nutzen und somit bestrebt sind, für ihr Geld das Beste zu erreichen. Wie groß die Unterschiede bei den minimalen und maximalen Zinsen der unterschiedlichen Anbieter in der Praxis sind, zeigt sich mit Blick auf die nachstehende Tabelle, die beim Festgeld verschiedene Laufzeitkonditionen miteinander vergleicht.

Laufzeit Anlagesumme Einlagensicherung Min. Zinsen Max. Zinsen
12 10.000,00 € Gesetzlich 0,05% 1,60%
24 10.000,00 € Gesetzlich 0,05% 1,60%
60 10.000,00 € Gesetzlich 0,05% 1,95%
120 10.000,00 € Gesetzlich 0,10% 2,00%
Quelle: festgeld.de

 

Wer sein Geld anlegen will, sollte Angebote im Vorfeld genauestens prüfen

Infografik zu den beliebtesten Geldanlagen der Deutschen

Vergleichen ist im Jahr 2017 auch von enormer Wichtigkeit, denn alleine damit, das Geld auf dem Girokonto oder Sparbuch verhungern zu lassen, ist es nicht getan. Letzteres ist in der Gunst der Sparer zwar nach wie vor ganz vorne, der Zinssatz liegt allerdings in sehr vielen Fällen laut focus.de sogar unter der Inflationsrate. Im Gegensatz zu einem Tagesgeldkonto unterliegen die, wenn auch geringen, Zinsen aber immerhin nicht den aktuellen Marktschwankungen.

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